KI in der Medizin: Unterstützung statt Ersatz
Künstliche Intelligenz (KI) ist kein Zukunftsversprechen mehr, denn sie mischt bereits mit: in Bildanalysen, Diagnosen, automatisierter Unterstützung bei Routineaufgaben. Doch zwischen Begeisterung und Skepsis liegen Fragen, die besonders Praxen klären sollten, bevor sie „KI einsetzen, weil man es machen kann“.
Im Folgenden schauen wir uns an, wie KI im medizinischen Alltag schon funktioniert, wo ihre Grenzen sind und wie Sie als Praxis entscheiden können, ob und wie KI in Ihre Abläufe passen könnte.
Wo KI schon hilfreich ist
- Unterstützung bei Verdachtsdiagnosen
KI-Modelle (z. B. ChatGPT oder spezialisierte Tools) werden zunehmend eingesetzt, um Symptome oder Befunde einzuordnen. Manchmal liefern sie erstaunlich gute Ergebnisse, die mit Einschätzungen von Ärzt:innen übereinstimmen. Diese Tools helfen, mögliche Diagnosen schneller zu identifizieren oder Hinweise zu finden, die man selbst gerade nicht auf dem Radar hatte.
- Bildanalyse in spezialisierten Bereichen
In manchen Gebieten wie der Ophthalmologie (Augenheilkunde) sind KI-Programme bereits sehr weit: Netzhauterkrankungen, die durch bestimmte Merkmale auf Bildern erkannt werden, können früh identifiziert werden, insbesondere bei Risikogruppen wie Menschen mit Diabetes. Solche Systeme bieten nicht den Ersatz, aber eine wertvolle Ergänzung.
- Erleichterung im Praxisalltag
Nicht jede Anwendung muss revolutionär sein: Automatisierte Vorarbeiten, wie das Erfassen von Symptombeschreibungen oder Erstdiagnosen, können Ärzt:innen und das Team deutlich entlasten. Wenn Patient:innen beispielsweise bereits vor dem Besuch über eine KI entsprechende Fragen beantworten, spart das Gesprächszeit und macht den Praxisbesuch effizienter.
Wo Vorsicht geboten ist
- Falsche Erwartungen & Risiko der Fehlinterpretation
Tools wie ChatGPT liefern oft plausibel klingende Antworten, aber eben auf Grundlage statistischer Modelle, nicht zwingend durch klinisches Feingefühl oder Erfahrung. Manchmal entstehen so Annahmen, die in der Praxis wenig wahrscheinlich sind, wenn man den Gesamtzusammenhang betrachtet. Oder Patient:innen kommen mit Vorannahmen, die aus einer KI-Auswertung hervorgegangen sind. Hierzu erfahrt ihr mehr in unserem Blog: Halluzinierende KI in der Medizin – Risiko oder Chance?
- Unklare Verantwortlichkeiten & Ethik
Wer haftet, wenn eine KI-Unterstützung falsch war? Wie werden Diagnosedaten verarbeitet? Wie transparent sind die KI-Entscheidungen? Es ist wichtig, dass Praxen nicht nur wissen, was die KI macht, sondern wie sie es macht, also welche Daten sie nutzt, wie sicher sie ist, und wie ihre Ergebnisse zustande kommen. Hierzu erfahrt ihr mehr in unserem Blog: Ethische KI: Verantwortung und Transparenz in der Entwicklung von KI-Systemen
- Datensicherheit und Datenschutz
Gerade im Gesundheitswesen sind Datenschutzregeln und Datensicherheit nicht optional. KI-Systeme benötigen oft große Mengen an Daten, Schnittstellen und häufig Up- oder Downloads. Wenn diese Prozesse nicht sauber geregelt sind, steigt das Risiko nicht nur rechtlich, sondern auch durch Vertrauensverlust bei den Patient:innen.
- Die Bedeutung des Menschen verändern, aber nicht ersetzen
KI kann unterstützen, aber sie ersetzt nicht die ärztliche Erfahrung, das Einfühlungsvermögen oder die klinische Entscheidung. Die Rolle von Ärzt:innen könnte sich verändern: weg von vielen Routinetätigkeiten, hin zu Entscheidungsmanagement, Therapiegestaltung und Patient:innenbegleitung. Doch dafür müssen Prozesse, Verantwortlichkeiten und Pfade klar sein.
Worauf Sie als Praxis jetzt achten sollten
Damit KI tatsächlich entlastet und nicht zusätzliche Probleme bringt, hier einige Kriterien, die Sie prüfen sollten:
- Verlässlichkeit & Evidenz
Gibt es Studien oder Erfahrungen, die belegen, dass das Tool in realen klinischen Situationen funktioniert und das nicht nur in kontrollierten Tests?
- Benutzerfreundlichkeit
Wie intuitiv ist das System? Braucht das Team lange Schulungen? Ist die Integration mit bestehenden Abläufen einfach?
- Datenschutz und Sicherheit
Wie werden Patientendaten geschützt? Wer hat Zugriff? Wie sicher sind Schnittstellen? Wie sieht es mit DSGVO und anderen lokalen/regionalen Vorschriften aus?
- Transparenz & Verantwortung
Kann man nachvollziehen, wie eine KI-Empfehlung zustande kommt? Wer entscheidet letztlich, der Arzt/die Ärztin oder das System?
Warum VITAS: Der Partner für kluge digitale Lösungen
Bei VITAS verstehen wir: KI ist nicht die Lösung, sofort und auf jede Frage. Aber wenn sie richtig eingesetzt wird, kann sie viel Entlastung bringen und das gerade dort, wo Routine-Aufgaben, Kommunikation oder Organisation bisher viel Zeit kosten.
Mit VITAS bieten wir:
- KI-Check für Ihre Praxis: Finden Sie heraus, ob Ihre Praxis digital und organisatorisch bereit ist, KI-Lösungen sinnvoll zu integrieren.
- Sichere, verlässliche Werkzeuge: Unsere Lösungen setzen auf Datenschutz, verständliche Interfaces und Transparenz.
- Begleitung & Beratung: Nicht jede Praxis braucht die gleiche Lösung. Wir helfen Ihnen, passende Tools auszuwählen, individuell anzupassen und einzuführen.
Fazit
KI hat das Potenzial, Medizin und Praxisalltag nachhaltig zu verändern und das bereits heute. Aber sie bringt nicht nur Vorteile mit sich, sondern auch neue Fragen: zu Qualität, Verantwortung, Sicherheit und Alltagstauglichkeit.
Wenn Sie als Praxis wissen möchten, ob Sie bereit sind, diese Zukunft mitzugestalten oder ob es noch Hürden gibt, die zuerst überwunden werden sollten, dann beginnen Sie mit unserem kostenlosen KI-Check. So finden Sie heraus, wo Ihre Praxis steht – und wie Sie den Einsatz von KI gezielt und sicher gestalten können.
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Quelle und Inspiration